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23.05.2012

Neues 2-Meter-Teleskop am Wendelstein

Am 21. Mai stellte die Universitäts-Sternwarte München (USM) –  eine Partnerinstitution des Exzellenzclusters Universe –  ihr neues Teleskop auf dem Wendelstein in den Bayerischen Alpen vor. Das Teleskop hat einen Spiegeldurchmesser von zwei Metern und ist damit mehr als doppelt so groß wie sein Vorgänger. Herzstück des neuen Teleskopes sind Infrarotkameras, die Bildmaterial aus der Tiefe des Universums liefern. Diese Kameras wurden von den USM-Wissenschaftlern Professor Ralf Bender und Dr. Ulrich Hopp in Zusammenarbeit mit US-Kollegen der University of Hawaii entwickelt und vom Exzellenzcluster Universe finanziert.

Rund vier Jahre dauerte die Planungs- und Bauphase. Um das Teleskop, seine Kuppel und alle Baumaterialien zum 1838 Meter hohen Wendelstein-Observatorium zu bringen, waren mehr als 700 Helikopterflüge erforderlich. Der Aufwand lohnt sich, ist der Himmel über den bayerischen Alpen doch viel dunkler und klarer als anderswo.

Bis zu zehn Milliarden Lichtjahre weit können die Astronomen künftig mit dem neuen Teleskop ins All blicken. Damit wird die Erforschung auch entfernter Galaxien oder Galaxienhaufen möglich. Außerdem planen die Wissenschaftler mit dem Teleskop neue Erkenntnisse über die geheimnisvolle Dunkle Materie und Dunkle Energie sowie supermassereichen Schwarzen Löchern in den Zentren von Galaxien zu gewinnen. Zusätzlich hilft das Teleskop Synergien mit internationalen Großteleskopen zu nutzen.

Noch in diesem Jahr sind erste Beobachtungen zur Untersuchung der Dunklen Energie in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Hobby-Ebberly-Teleskop (HET) in Texas geplant. Während das 10-Meter-Teleskop des HET die Spektroskopie unterschiedlicher Himmelsbereiche durchgeführt, liefert das Wendelstein-Teleskop die zum Abgleich dieser Bereiche erforderlichen Bilder.

Zusammen mit Astronomen der University of Hawaii werden LMU-Wissenschaftler künftig auch entfernte Galaxien und Galaxienhaufen erforschen können. Die Teleskope in Hawaii scannen einen Großteil des Himmels nach diesen Sternsystemen ab. Das Wendelstein-Teleskop wird schließlich wichtige Nachfolgeuntersuchungen durchführen: Es nimmt die Galaxienhaufen ins Visier, um ihre Entfernung und Struktur näher zu bestimmen. Damit gewinnen die Astronomen Erkenntnisse über Ursprung und Entwicklung des Universums.

© Dr. Jan Snigula (MPE, USM)


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