Diese Webseite wird nicht länger aktualisiert. Für Inhalte und Links wird keine Haftung übernommen. Bitte besuchen Sie die Seite des Nachfolgeclusters ORIGINS.
This website is no longer maintained. We assume no liability for content and links. Please visit the webpage of the successive cluster ORIGINS.

13.03.2013

Jacopo Ghiglieri gewinnt DPG Dissertationspreis

Der Teilchenphysiker Jacopo Ghiglieri ist für seine Doktorarbeit am Exzellenzcluster Universe mit dem Promotionspreis 2013 der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) ausgezeichnet worden. Die Fachverbände Gravitation und Relativitätstheorie, Hadronen und Kerne und Teilchenphysik verleihen den Dissertationspreis für Ghiglieris herausragenden Forschungsbeitrag im Rahmen der Doktorarbeit und deren exzellente Vermittlung in Wort und Schrift. Die Preisvergabe fand auf der DPG-Frühjahrstagung in Dresden am 4. März 2013 statt.  

Jacopo Ghiglieris Arbeit "Effective Field Theories for Heavy Quarkonium at Finite Temperature", durchgeführt in der Gruppe von Prof. Dr. Nora Brambilla an der Technischen Universität München, widmet sich der theoretischen Untersuchung von Schwerionenkollisionen.  

An Teilchenbeschleunigern versuchen Physiker seit einigen Jahrzehnten durch Kollision schwerer Atomkerne jene Teilchensuppe zu erzeugen, die am Beginn unseres Universums stand: Ein heißes Plasma aus so genannten Quarks und Gluonen, aus denen sich dann, Sekundenbruchteile nach dem Urknall, Protonen und Neutronen gebildet haben, die Bausteine unserer Materie. Ein besseres Verständnis der Eigenschaften dieses Quark-Gluon-Plasmas, ist ein Schlüssel zum Verständnis der starken Wechselwirkung, also der Bindungskräfte, die für den Zusammenhalt der Quarks in den Kernteilchen sorgen.  

Aktuelle Messungen von Schwerionenkollisionen am Relativistic Heavy Ion Collider (RHIC) am Brookhaven National Laboratory und am Large Hadron Collider (LHC) am CERN finden bei bisher nicht erreichten Energien statt. Die Atomkerne zerfallen bei Temperaturen von mehreren Billionen Kelvin in zehntausende Materieteilchen. Um diese experimentellen Daten zu analysieren, werden theoretische Werkzeuge benötigt. In seiner Arbeit formuliert Ghiglieri erstmals einen theoretischen Rahmen, mit dem die Dynamik von gebundenen Quarks und Antiquarks, so genannter Quarkonia, einer Vorstufe des Quark-Gluon-Plasmas, untersucht werden kann. Die Grundwerkzeuge zu Vorhersagen in der Elementarteilchenphysik liefern die Effektiven Feldtheorien, einer der Schwerpunkte der Gruppe von Prof. Dr. Nora Brambilla.  

Credit: Bild von J. Ghiglieri


Technische Universitaet Muenchen
Exzellenzcluster Universe

Boltzmannstr. 2
D-85748 Garching

Tel. + 49 89 35831 - 7100
Fax + 49 89 3299 - 4002
info@universe-cluster.de