Diese Webseite wird nicht länger aktualisiert. Für Inhalte und Links wird keine Haftung übernommen. Bitte besuchen Sie die Seite des Nachfolgeclusters ORIGINS.
This website is no longer maintained. We assume no liability for content and links. Please visit the webpage of the successive cluster ORIGINS.

15.05.2013

IceCube: Erste Hinweise auf astrophysikalische Hochenergie-Neutrinos

Von großen Fortschritten auf der Suche nach Neutrinos astrophysikalischen Ursprungs berichteten die Wissenschaftler der IceCube Kollaboration auf der Konferenz IceCube Particle Physics an der Universität von Wisconsin in Madison, USA. Der Hochenergie-Neutrino Detektor IceCube registrierte in der Zeit zwischen Mai 2010 und Mai 2012 insgesamt 28 Neutrinos mit einer Energie von mehr als 30 Billionen Elektronenvolt (TeV), darunter zwei Neutrinos mit mehr als 1 Billiarden Elektronenvolt (PeV, 1 PeV entspricht 1000 TeV) - tausendmal mehr als jemals in einem Beschleunigerexperiment erreicht wurde. Aufgrund der hohen Energien ist nach derzeitigen Erkenntnissen auszuschließen, dass diese Neutrinos auf der Erde entstanden sein können. Die ersten Hinweise auf solche Neutrinos brachte die unerwartete Entdeckung der beiden Hochenergie-Neutrinos im Mai 2012. Diese Entdeckung wurde erstmals auf der internationalen Konferenz Neutrino Physics and Astrophysics 2012 in Kyoto vorgestellt und vergangenen Monat als wissenschaftliche Publikation bei der Fachzeitschrift Physical Review Letters eingereicht. Eine verstärkte Suche brachte die nun präsentierten weiteren 26 Neutrinos mit Energien oberhalb von 30 TeV. „Das ist ein magischer Moment für die Astronomie mit Hochenergie-Neutrinos“, sagt Prof. Dr. Elisa Resconi vom Physik Department an der Technischen Universität München (TUM). „Ich bin sehr stolz über die gemeinsame Leistung der Kollaboration. Mir ist bewusst, dass noch viel getan werden muss, um eine neue Art von Astronomie zu begründen. Dies ist nur der erste Schritt und wir müssen sehr vorsichtig mit der Interpretation sein.“

Das Observatorium IceCube wurde im Jahr 2010 im Eis der Antarktis in Betrieb genommen. In einem Volumen von 1 km3 sollen Hochenergie-Neutrinos registriert werden, die mit Elementarteilchen des Eises reagieren, wobei Elektronen, Myonen und Tauonen erzeugt werden, die mit hochempfindlichen Photomultipliern nachgewiesen werden können. Das IceCube-Projekt wird von einer internationalen Kollaboration aus 250 Physikern und Ingenieuren aus USA, Deutschland, Schweden, Belgien, Großbritannien, Schweiz, Japan, Canada, Neuseeland und Australien betrieben. Ausführliche Informationen werden in einigen Wochen veröffentlicht, wenn die Publikation wissenschaftlich begutachtet ist.

Weitere Informationen:
Ergebnisse von IceCube, IPA 2013, 15.05.2013

Frühere Publikation:
First observation of PeV-energy neutrinos with IceCube, arXiv:1304.5356

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Elisa Resconi
Experimental Physics with Cosmic Particles (ECP)
Technische Universität München
Boltzmannstrasse 2
85748 Garching
Tel. +49 89 35831 7120
E-Mail: elisa.resconi@tum.de

Pressekontakt:
Petra Riedel
Exzellenzcluster Universe
Technische Universität München
Boltzmannstr. 2
85748 Garching
Tel. +49 89 35831 7105
E-Mail: petra.riedel@universe-cluster.de

 

Cherenkov-Licht produziert in IceCube durch ein 100 TeV Myon; es sind nur 0,01 % aller Photonen dargestellt. (Courtesy Claudio Copper, IceCube)


Technische Universitaet Muenchen
Exzellenzcluster Universe

Boltzmannstr. 2
D-85748 Garching

Tel. + 49 89 35831 - 7100
Fax + 49 89 3299 - 4002
info@universe-cluster.de